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12. September 2024
Geschichte über Auswirkungen
In den NHS-Studien an den Royal Liverpool und Broadgreen University Krankenhäusern betrug die Bearbeitungszeit für Carbapenemase-produzierende Enterobakterien (CPE)-Tests mit Kultur und phänotypischer Bestätigung bis zu 72 Stunden.
Da es keine Räume gab, um die Patient/innen im Krankenhaus zu isolieren, wurden die Patient/innen möglicherweise entlassen, bevor ihre Testergebnisse verfügbar waren.
Diese Verzögerung erhöhte das Risiko der Ausbreitung von CPE, was zum Verlust von Betten und zu Stationsschließungen führte, um eine weitere Ausbreitung von CPE zu verhindern. Die Kosten für den Verlust eines Einzelbetts betrugen 200£ pro Tag, was 150.000£ entspricht, wenn eine Station mit 25 Betten einen Monat lang stillgelegt werden musste.
Es bestand ein kritischer Bedarf an einer schnelleren Screening-Methode auf CPE, um die Möglichkeit zu eliminieren, dass Patient/innen CPE verbreiten oder entlassen werden, bevor sie ihre Testergebnisse erhielten.
Um Verzögerungen zu vermeiden und die Ausbreitung von CPE zu verhindern, haben die NHS Trust-Krankenhäuser Royal Liverpool und Broadgreen University PCR-basierte CPE-Tests mit dem Xpert® Carba-R-Test auf einem GeneXpert® Infinity-System implementiert, um eine schnellere Untersuchung zu ermöglichen. Der Xpert Carba-R-Test liefert Ergebnisse in 50 Minuten, wodurch die Gesamtdurchlaufzeit (TAT, Total Turnaround Time) signifikant von 72 Stunden auf 4 Stunden reduziert wird.
Die beschleunigte TAT ermöglichte eine schnelle Räumung und Dekontaminierung der Zimmerplätze, wodurch die Anzahl der aufgrund von CPE verlorenen Betten wegen Kontaminationsmaßnahmen um 50 % reduziert wurde.
„Die Einführung von molekularen Schnelltests für Carbapenemase-produzierende Enterobakterien ermöglichte es uns, die Zeit bis zum Ergebnis auf eine Frage von Stunden anstelle von Tagen zu verkürzen, Patient/innen schnell zu identifizieren und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen schnell zu ergreifen.“
– Dr. Tim Neal, Mersey Programme Director Microbiology, Department of Microbiology Royal Liverpool University Hospital, Royal Liverpool and Broadgreen University Hospitals NHS Trust
Hören Sie sich an, wie Dr. Tim Neal, Mersey Programm Director Microbiology, Department of Microbiology Royal Liverpool University Hospital, Royal Liverpool and Broadgreen University Hospitals NHS Trust, die Infektionskontrolle innerhalb seiner Organisationen diskutiert.
„Mein Name ist Dr. Tim Neal und ich bin der Arzt für Infektionskontrolle am Royal Liverpool University Hospital. Ich habe weitreichende Verantwortlichkeiten für alle Aspekte der Infektionskontrolle und die Wissenschaft, die ich abdecke, und dies umfasst inerte Organismen wie MRSA, VRE und CPE sowie auch den Umgang mit solchen Dingen wie Wassersicherheit und Luftsicherheit in der Organisation.
In unserer Organisation hatten und haben wir mit CPE eine ziemlich steile Lernkurve. Anfangs dachten wir – und ich denke, andere denken das auch –, dass es kein großes Problem in ihrer Organisation ist. Als wir jedoch begannen, nach diesem Organismus zu suchen, fanden wir ihn – und dann fanden wir noch mehr und zwar trotz sehr strenger Kontrollmaßnahmen für die Abteilungen und der Anwendung der nationalen Richtlinien in ihrer jeweils gültigen Fassung.
Ich denke, CPE ist derzeit eine sehr bedeutende Bedrohung. Sie ist im National Risk Register aufgeführt, weil wir der Meinung sind, dass mit dem Aufkommen dieses Organismus und dem Potenzial nicht behandelbarer Infektionen in der Zukunft die Art und Weise, wie wir die Gesundheitsversorgung praktizieren, und die Art und Weise, wie Patient/innen behandelt werden sowie die Sicherheit dieser Patient/innen, verändern wird.
Da sie immer häufiger auftreten, werden wir immer mehr Infektionen mit diesen Organismen sehen, bei denen eine Antibiotikabehandlung vergeblich ist, und die Patient/innen werden darunter leiden.
Als wir zum ersten Mal begannen, auf CPE zu untersuchen, sahen wir uns in dieser Gesundheitsorganisation erheblichen Herausforderungen gegenüber, insbesondere bei der Identifizierung ausreichender Isolierungsmaßnahmen für Patient/innen. Gelegentlich war dies praktisch nicht durchführbar und wir mussten Patient/innen zusammenlegen. Manchmal mussten wir Stationen schließen aufgrund der Anzahl der Patient/innen, bei denen wir restriktive Maßnahmen implementieren mussten, um die Ausbreitung zu stoppen.
Da es sich damals um einen neuen Test handelte – einen phänotypischen Test, bei dem wir also eine Kultur des Organismus erstellten –, dauerte bei den Laborverfahren zu der Zeit die Bearbeitungszeit für die Proben manchmal bis zu fünf Tage. Dann wäre ein/e Patient/-in für diesen Zeitraum im Krankenhaus gewesen und das Potenzial zur Ausbreitung war signifikant – und das war unsere größte Herausforderung.
Wir führten zunächst molekulare Tests für Kontakte von Patient/innen in einer Stationsumgebung ein und dies ermöglichte es uns, die Zeit zu beschleunigen oder die Zeit zu verkürzen, für die die Station geschlossen bleiben würde, bevor wir wieder die Aufnahme in diesen bestimmten Stationsbereich fortsetzen konnten.
Wenn wir einen Punkt erreichen, an dem wir Patient/innen bei der Aufnahme als Träger dieses multiresistenten Organismus identifizieren können, könnten wir verhindern, dass sie in Bereiche aufgenommen werden, in denen sie Kontakt mit anderen Patient/innen hätten, d. h. sie könnten direkt in eine Isolationseinrichtung oder in einen Isolationsraum aufgenommen werden und auf diese Weise wären sowohl sie als auch alle Patient/innen geschützt.
Die schnelle Molekulardiagnostik, wie der Name schon sagt, liefert uns ein viel schnelleres Ergebnis, sodass wir eine Probe innerhalb einer Laufzeit von wenigen Stunden bearbeiten und Patient/innen schnell identifizieren und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen schnell treffen können.
Die Zeit, die benötigt wird, um den Organismus mit konventionellen Methoden zu kultivieren, ist zu lang, um praktische Maßnahmen zur Infektionskontrolle erfolgreich umzusetzen, und umso schneller Sie eine Diagnose stellen können oder umso schneller Sie eine/n Patient/-in als potenziellen Träger identifizieren können, desto schneller können Sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und eine Ausbreitung verhindern, was für uns eine wichtige Erkenntnis war.“
Erfahren Sie mehr über PCR-basierte CPE-Tests mit dem Xpert® Carba-R-Test auf dem GeneXpert® Infinity-System, um ein effektives Screening zu ermöglichen.
CE-IVD. In-vitro-Diagnostikum. Eventuell nicht in allen Ländern erhältlich.
* Prognosen und ermittelte Ergebnisse beziehen sich speziell auf die Einrichtung, an der sie erzielt wurden, und spiegeln nicht unbedingt die Ergebnisse wider, die an anderen Einrichtungen erzielt werden können.
Literaturhinweis:
Corless C et al. „Impact of different carbapenemase-producing Enterobacterales screening strategies in a hospital setting.“ Infection prevention in practice vol. 2,3 100011. 21 Mai 2020 doi: 10.1016/j.infpip.2019.100011
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